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Selbst Zeitzeuge werden
„Ein Zeitzeuge kann grundsätzlich jeder Mensch sein, der einmal Zugang zu besonderen Ereignissen oder Lebensbereichen hatte, die in der heutigen Zeit ein öffentliches Interesse finden.“[1] Dabei hängt es nicht vom Lebensalter ab, ob der Zeitzeuge auf Resonanz stößt. Auch Jüngere können an Ereignissen teilgenommen haben, wodurch sie für andere zum Zeitzeugen werden. Dabei braucht es sich nicht um spektakuläre Erfahrungen zu handeln, denn oftmals finden gerade Erlebnisberichte aus dem normalen Alltagsleben das Interesse der Nachwelt.[2]
Es gibt verschiedene Erfahrungsfelder von Zeitzeugnissen, die von allgemeinem Interesse sein können.[3]
- Berichte über historische Ereignisse (z.B. Ereignisse der friedlichen Revolution),
- ortsbezogene Erinnerungen (u.a. Geschichte eines Stadtteils etc.),
- charakteristische Lebensläufe (Lebenswege von Vertriebenen, Biographien von Bürgerrechtlern),
- sozialhistorische Lebensbeschreibungen (z.B. vergangenes Dorfleben)
- Erlebnisse, die an Erinnerungsstücke gebunden sind (Flüchtlingskoffer, Granatsplitter usw.),
- firmengeschichtliche Berichte (u.a. Geschichte des Mähdrescherwerkes Bischofswerda-Singwitz ).
Voraussetzungen für Ihr Wirken als Zeitzeuge bei uns sind:
- dass Sie gern mit anderen Menschen zusammen sind und über freie Zeit verfügen,
- dass Sie über Ihre Erinnerungen und Erlebnisse authentisch berichten und Ihre Lebenserfahrungen auch einem größeren Publikum vermitteln können,
- dass Sie tolerant gegenüber gegensätzlichen Auffassungen sind und sich auch kritischen Fragen stellen.
Wie wird man Zeitzeuge bei der Bischofswerdaer Zeitzeugenbörse?
- Sie füllen das Kontaktformular aus und senden uns eine E-Mail,
- in einem einführenden Gespräch im Büro der BZzB teilen Sie uns Ihre Interessenschwerpunkte mit,
- danach stellen Sie sich im „Kleinen Erzählcafè“ anderen Zeitzeugen mit einem Thema Ihrer Wahl vor,
- wir stellen für Sie den Kontakt zu geschichtlich interessierten Nutzern her.
[1] Schäffter, Ortfried; Doering, Dörte; Geffers, Eva; Perbandt-Brun, Hanne: Bildungsarbeit mitZeitzeugen – Konzeption und Realisierungsansätze
[2] ebd.
[3] Seldte, Ingeborg: Wie fing eigentlich alles an? In: Die Zeitzeugenbörse – Auszüge aus dem Abschlussbericht über die Modellprojektphase 1995 – 1997